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Direct-Attached Storage (DAS): Überblick, Typen, Hersteller, Vor- und Nachteile


Was ist DAS?

Direct Attached Storage (DAS) ist eine digitale Speicherarchitektur, bei der das Speichermedium direkt mit dem Server oder Computer verbunden ist, der darauf zugreift. Diese Anordnung unterscheidet sich erheblich von einer Architektur, bei der der Zugriff auf den Speicher über ein Computernetzwerk erfolgt, wie beispielsweise bei Network Attached Storage (NAS) oder Storage Area Network (SAN).

Der Begriff „DAS” ist eigentlich ein Retronym, was bedeutet, dass er eingeführt wurde, um das Konzept des direkt angeschlossenen Speichers von netzwerkbasierten Speicherarchitekturen zu unterscheiden.

Es ist daher klar, dass in einer DAS-Konfiguration die Speichergeräte direkt mit dem Hostsystem, in der Regel einem Server oder einer Workstation, verbunden sind, ohne dass sie ein Netzwerk durchlaufen müssen. Somit besteht bei DAS eine physische Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen Speicher und Host.

DAS-Server

Das Modell des direkt angeschlossenen Speichers umfasst eine Reihe von Speichergeräten. Dazu gehören Festplatten, Solid-State-Laufwerke, optische Medien wie CDs, DVDs, Blu-ray-Laufwerke und Bandbibliotheken.

Der wichtigste Punkt bei DAS ist, dass es auf Blockebene arbeitet. Das bedeutet, dass Anwendungen über das Host-Betriebssystem mit dem Speicher interagieren und auf Rohspeicherblöcke statt auf Dateien über ein Netzwerk zugreifen. Um dies zu ermöglichen, wird ein Host-Bus-Adapter (HBA) ohne zwischengeschaltete Netzwerkkomponenten wie Router oder Ethernet-Fabrics verwendet.

Obwohl NAS- und SAN-Speicherarchitekturen in Unternehmensumgebungen dominieren, bleibt DAS eine praktische und leistungsstarke Option, insbesondere wenn Benutzer Workloads haben, die eine hohe Leistung, einfache und lokale Speichersteuerung erfordern.

Es gibt zwei Hauptkategorien physischer DAS-Layouts: interne und externe DAS-Architekturen.

Arten von DAS-Architekturen

Internes DAS

  • Bei dieser Architektur werden Speichergeräte im Host-Computer installiert. Dies ist die gängige Architektur in Servern, Desktops, Laptops und Workstations. 
  • In der Regel wird das Speichermedium über interne serielle oder parallele Busse wie SATA, SAS oder die ältere PATA-Schnittstelle mit dem Host verbunden. Internes DAS ist eine praktische Option für Anwendungsfälle, die hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten und Konnektivität mit geringer Latenz über kurze Entfernungen erfordern. 
  • Die Einschränkung hierbei ist, dass internes DAS nur eine begrenzte Anzahl von Laufwerken unterstützen kann. Dies liegt daran, dass die meisten Motherboards nur über eine begrenzte Anzahl von Anschlüssen verfügen. 
  • Darüber hinaus nimmt jedes interne DAS-Speichermedium Platz im Gehäuse ein. Dies behindert den Luftstrom und erschwert die Temperaturregelung, insbesondere in dichten Speicherumgebungen. 
  • Bei internen DAS-Systemen sind Systemausfälle unvermeidlich, wenn Wartungs- und Aufrüstungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Diese Architektur eignet sich daher weniger für Setups, die häufige Änderungen erfordern oder eine sehr geringe Toleranz für Ausfallzeiten aufweisen.

Externes DAS

  • Bei der externen DAS-Architektur befinden sich die Speichermedien außerhalb des Host-Systems. In der Regel befinden sich die Speichermedien in einem unabhängigen Gehäuse und sind über ein direktes Datenkabel mit dem Host verbunden. 
  • Diese Architektur verwendet in der Regel SCSI, SAS oder Fibre Channel für eine leistungsstarke Datenübertragung. Externe DAS bieten im Vergleich zu internen DAS eine größere Flexibilität und Skalierbarkeit. Es gibt keine Gerätebeschränkungen aufgrund von Platzmangel im Gehäuse.
  • Selbst ein einzelnes externes Gehäuse kann mehrere Laufwerke mit integrierten RAID-Controllern und Hot-Swap-fähigen Einschüben unterstützen. Auch die physische Wartung und Erweiterung ist im Vergleich zu internen DAS einfacher. Neuer Speicher kann mit minimaler Unterbrechung des Host-Betriebs hinzugefügt, ersetzt oder aufgerüstet werden.

Als Nächstes werden wir die zugrunde liegenden Protokolle und Schnittstellen verstehen, die die Datenübertragung zwischen dem Host und dem Speicher in einer DAS-Umgebung ermöglichen.
 

DAS-Protokolle und Schnittstellen

Jede DAS-Verbindung erfordert eine physische Schnittstelle und ein spezifisches Kommunikationsprotokoll. Zu den Funktionen von Schnittstellen und Protokollen gehört die Art und Weise, wie Daten zwischen dem Host und dem Speicher übertragen werden. Das Protokoll kann auch Einfluss darauf haben, ob die DAS-Architektur Funktionen wie Hot-Swapping und Legacy-Unterstützung bietet. Aus diesem Grund sind Kenntnisse über Schnittstellen und Protokolle für die Konzeption und Wartung eines DAS-Systems von entscheidender Bedeutung. Hier finden Sie einen Überblick.

  • DE/ATA/PATA: Hierbei handelt es sich um eine ältere parallele Schnittstelle, die in Desktop-Systemen weit verbreitet war. Mit Ultra DMA/133 wurde sie für einen Durchsatz von bis zu 133 MB/s ausgelegt. Sie unterstützte nur zwei Geräte pro Kanal und bot keine Hot-Swapping-Funktion. Nach der Einführung von SATA im Jahr 2003 wurde sie nach und nach obsolet.
  • SATA: SATA (Serial ATA) ist in DAS-Konfigurationen für Verbraucher und KMU/kleine Unternehmen sehr verbreitet. Sie eignet sich ideal für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und unterstützt Hot-Swapping. Der maximale Durchsatz für SATA 3 beträgt bis zu 600 MB/s. Darüber hinaus ist SATA eine effiziente, kostengünstige und weit verbreitete Schnittstelle.
  • SCSI, Parallel SCSI und SAS: SAS und SCSI werden häufig in Unternehmensumgebungen eingesetzt. Parallel SCSI unterstützt bis zu 16 Geräte und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 320 MB/s. SAS ist pinkompatibel mit SATA und bietet Funktionen wie Dual-Porting, Vollduplex-Kommunikation und Expander. Es unterstützt bis zu 65.535 Geräte mit einer Datenverarbeitungsrate von 2,25 GB/s.
  • Fibre Channel: Diese Schnittstelle wird in der Regel in SANs verwendet. Sie eignet sich auch für High-End-DAS-Konfigurationen, bei denen die Workloads sehr latenzempfindlich sind. Die neueste Version (128GFC) hat eine Datenrate von 128 Gb/s.

Darüber hinaus gibt es weitere Schnittstellen wie USB, IEEE 1394 oder FireWire und NVMe-over-PCIe, die verschiedene Optionen für Verbraucheranwendungen oder ultraschnelle DAS-basierte Speicheranwendungen bieten.

DAS-Herstellerlandschaft

Bei der Auswahl eines DAS-Anbieters oder der Konzeption einer DAS-Architektur sollten Sie den Formfaktor, die Schnittstellenkompatibilität, die Leistungsanforderungen sowie die RAID- und Caching-Fähigkeiten der Speichermedien berücksichtigen.

Hersteller Kernprodukte für DAS Typischer Anwendungsfall
LaCie Externe RAID-Laufwerke, Thunderbolt-Gehäuse Kreativprofis, Videobearbeitung, macOS-Anwender
QNAP USB/Thunderbolt-DAS-Gehäuse, RAID-Erweiterungseinheiten SMB-Speicher, schneller externer Backup-Speicher
OWC Thunderbolt-RAID-Systeme, NVMe-Kits Mac-orientierte Setups, Medienbearbeitung, leistungsintensive Workloads
Samsung SATA- und NVMe-SSDs Hochgeschwindigkeits-internes DAS, System-Upgrades
Seagate HDDs, RAID-fähige Laufwerke, Erweiterungsgehäuse Allzweck-DAS, Desktop-/Server-Implementierungen
Toshiba HDDs und SSDs für Unternehmen und Verbraucher Backup-Systeme, Workstations
Water Panther RAID- und HDD-Speichersysteme für Unternehmen Massenspeicher, Rechenzentren, Archivspeicher
Western Digital (WD) HDDs, SSDs, RAID-Gehäuse Breites Anwendungsspektrum – von persönlichem Speicher bis hin zu Unternehmens-DAS

Vorteile und Anwendungsfälle von DAS

Direkt angeschlossene Speicher bieten einen praktischen Mehrwert in einer Vielzahl von IT-Umgebungen, in denen eine einfache, schnelle und kosteneffiziente Speicherarchitektur erforderlich ist.

Viele KMU und sogar größere Unternehmen benötigen die erweiterten Funktionen von SAN und NAS nicht und verfügen manchmal nicht über die Ressourcen, um diese Architekturen zu verwalten, weshalb DAS restlich relevant ist. Hier finden Sie einen Überblick über die Vorteile, die es bietet.

  • Die Anschaffungskosten für die Einrichtung von DAS sind sehr gering, weshalb es für viele kleine und mittlere Unternehmen nach wie vor eine praktische Option darstellt. Es ist keine Netzwerkspeicherinfrastruktur erforderlich, sodass keine Kosten für Switches, Kabel und interne Speichernetzwerkaktivitäten anfallen.
  • DAS ist einfach einzurichten und zu implementieren. In den meisten Fällen sind DAS-Lösungen Plug-and-Play-fähig. Sie lassen sich über das Host-Betriebssystem einfach verwalten, sodass keine dedizierten Speicheradministratoren erforderlich sind und die tägliche Verwaltung für kleine IT-Teams unkompliziert ist.
  • Wenn ein Unternehmen lokale Workloads hat und eine hohe Leistung benötigt, ist DAS sehr nützlich, da es keine Netzwerkschicht gibt. Die Daten werden direkt zwischen dem Host und dem Speichergerät übertragen, was zu einer geringen Latenz und einem hohen Durchsatz führt. Diese Vorteile werden durch die Verwendung einer schnellen Schnittstelle wie SAS oder FC noch verstärkt.
  • Der Wartungsaufwand für DAS ist sehr gering. Es sind keine separaten Speicherverwaltungsprotokolle oder Netzwerkschichten erforderlich.

Aufgrund dieser Vorteile eignet sich DAS weiterhin gut für viele Anwendungsfälle.

  • Ein DAS-Server kann Dateispeicherung, E-Mail-Dienste und Geschäftsanwendungen für kleine Unternehmen verarbeiten.
  • DAS wird häufig für Backup- und Archivierungszwecke eingesetzt, da es eine zuverlässige und kostengünstige Lösung für sekundäre Daten darstellt.
  • DAS ist in Medienproduktionsumgebungen nützlich, da es den schnellen Zugriff bietet, der für die Arbeit mit großen Video- und Bilddateien erforderlich ist.
  • Remote-Büros und Bildungseinrichtungen können von DAS profitieren, da es einfach zu verwalten ist und keinen umfangreichen IT-Support vor Ort erfordert.
  • DAS ist eine sehr effektive Architektur für Server, auf denen eigenständige Datenbanken oder analytische Workloads ausgeführt werden.

Einschränkungen von DAS

Es gibt Fälle, in denen Unternehmen über die Vorteile von DAS hinauswachsen und sich für andere Architekturen wie NAS oder SAN entscheiden müssen. Hier finden Sie einen Überblick über solche Einschränkungen.

  • DAS-Lösungen lassen sich ab einem bestimmten Punkt nur noch schwer skalieren. Dies liegt daran, dass ein Host nur eine begrenzte Anzahl von angeschlossenen Geräten unterstützen kann.
  • Um die DAS-Kapazität zu erweitern, muss der Host möglicherweise offline genommen werden, was katastrophale Folgen für Unternehmen haben kann.
  • DAS verfügt nicht über einen integrierten Multi-Host-Zugriff. Das bedeutet, dass nur der direkt angeschlossene Server den Speicher nutzen kann.
  • Wenn der Server ausfällt, geht der Zugriff auf DAS verloren.
  • Speicherressourcen sind an einzelne Hosts gebunden, was es sehr schwierig macht, ungenutzte Kapazitäten bei veränderter Nachfrage systemübergreifend neu zuzuweisen.

Es ist offensichtlich, dass DAS in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit und Leistung Vorteile für Szenarien mit einem einzigen Host bietet. Gleichzeitig mangelt es ihm an der Skalierbarkeit und den Freigabefunktionen von netzwerkbasierten Speicherlösungen wie NAS und SAN. Die beiden letzteren sind für Mehrbenutzerumgebungen mit komplexeren Anforderungen konzipiert. Die Wahl zwischen DAS, NAS und SAN hängt von den spezifischen Anforderungen der Umgebung ab. Dazu gehören Faktoren wie Kosten, Leistungsanforderungen, Skalierbarkeitsanforderungen und die Notwendigkeit der Datenfreigabe und zentralisierten Verwaltung.

Wenn Sie andere Arten von Speichersystemen verwenden und Daten verloren haben, können Sie die folgenden Artikel konsultieren, um zu erfahren, wie Sie sie wiederherstellen können:

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